
Neben den Lesungen sind die Gespräche danach das ganz besonders Bereichernde für mich. Das ist der Mann, der einst als junger Seemann von einem DDR-Schiff im Hafen von Rotterdam floh und in Franken landete, oder die Frau, die viele Jahre im Frauengefängnis war. Da ist der junge Lehrer aus Bayern, der sich in Thüringen nicht eingewöhnen kann und jetzt wieder nach Hause will oder der betagte Mann, der mir in Würzburgs Partnerstadt Suhl erzählte, er habe schon viele Jahre seine über 1500 Seiten dicke Akte liegen und der sie eigentlich nicht lesen will, weil er fürchtet, dass ihr Inhalt Freundschaften zerbricht.
Da ist natürlich erst mal vielfältige Unterstützung, Bestärkung aus dem Familien- und Freundeskreis. Und da sind viele Reaktionen im Netz nach meinen Lesungen, die mich bestärken weiter zu machen.
Einige Beispiele:
„Das Wort Lesung bringt das Erlebte nicht auf den Punkt. 35 Jahre nach dem Mauerfall ist es vielmehr ein Zeitzeugenbericht aus einer Welt, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Hilfspakete an Familien in der DDR, Familien die über Jahrzehnte getrennt waren, Überwachung durch Stasimitarbeiter, Verwanzte Hotelzimmer. Ich hoffe, dass Sie viele Bürger erreichen, die diesen Teil der Geschichte nur aus Büchern kennt. Es öffnet den eigenen Horizont“
„Ich weiß, dass Du eine Mission hast: Die Aufarbeitung eines Teils deutsch-deutscher Geschichte. Du zeigst zum Glück auch vor allem jungen Menschen, wie unterdrückerisch, überwachend und auch demütigend das SED-Regime auf der anderen Seite der Grenze war. Du tust das mit höchster Glaubwürdigkeit. Denn Du schilderst Deine authentischen Erlebnisse als junger westdeutscher Reporter im Osten der Republik.“
„Ich kann diesen Vortrag wirklich ans Herz legen. Das ist sehr informativ, zum Teil absurd lustig, überraschend beklemmend, immer kurzweilig und durch die regionale Verortung auch extrem nah. Es gelingt hier wirklich Großartiges.“
„Was für ein spannender und lehrreicher Vortrag. Schüler wie Lehrer waren begeistert von der Präsentation.“
„Es war sehr eindrucksvoll an Originalschauplätzen zu sein, ich habe großen Respekt vor deinem Engagement.“
Es macht mich sehr froh den richtigen Nerv getroffen zu haben. Danke für alle motivierenden Rückmeldungen.
