Lesungen in Südthüringen

Peter Wurschi ist der Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur – und er hat mich zu einer kleinen Lesungsreise durch Südthüringen eingeladen.  Sie soll in die Veranstaltungsreihe „Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe – Das Grüne Band in Thüringen“ integriert werden. Ein erster Termin steht fest: Am 16. Dezember 2025 lese ich um 16 Uhr im „Haus der Geschichte“ in Würzburgs Partnerstadt Suhl. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung nötig.  


Die Reihe beginnt am 9. September 2025 im Grenzmuseum Schifflersgrund und endet am 11. Juni 2026 in Probstzella mit einer internationalen Tagung. Dazwischen finden dann vielfältige Veranstaltungen statt, die Stiftung Naturschutz führt bspw. Wanderungen durch und macht Baumpflanzaktionen. Der Landesbeauftragte plant in der Reihe Podien, Vorträge, Lesungen, Comic-Lesungen und vieles mehr, um die Geschichte und Geschichten der innerdeutschen Grenze einem größeren Publikum vorzustellen und auch auf die Idee, das Grüne Band als UNESCO-Welterbe aufmerksam zu machen. Es soll vor allem darum gehen, auch die Idee, die ehemalige innerdeutsche Grenze (bzw. den Eisernen Vorhang) als Welterbe zu etablieren bzw. hierfür Aufmerksamkeit zu schaffen und gleichzeitig natürlich die Gleichwertigkeit von Erinnerungskultur und Natur am Grünen Band zu betonen.

Seit 2018 ist das Thüringer Grüne Band Nationales Naturmonument. 2020 hat Thüringen die Initiative „Grünes Band Deutschland – UNESCO Weltkultur- und Naturerbe“ gestartet. Das Ziel, das Grüne Band auf die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste zu bringen, wurde 2023 erreicht (als Naturerbe). In den nächsten Jahren wird die UNESCO-Nominierung als gemischtes Welterbe, dass Natur und Kultur verbinden wird, vorbereitet.  

Als Einrichtung der Erinnerungskultur sind uns die Aspekte der Geschichte / der Kultur sehr wichtig: Die innerdeutsche Grenze teilte Deutschland über 40 Jahre. Mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 öffnete sich diese scheinbar undurchdringliche Grenze, die jahrzehntelang Natur- und Kulturräume zerschnitt und das Leben von Millionen Bürgerinnen und Bürgern in Ost und West prägte. Der ehemalige Todesstreifen wurde zur Lebenslinie Grünes Band. Es entstand ein einzigartiges, zusammenhängendes Band vielfältiger Lebensräume, die anderswo bedroht oder ganz verschwunden sind.

Sehr gerne habe ich zugesagt, weitere Termine sind in Vorbereitung. Der Landesbeauftragte Peter Wurschi sah meine Präsentation im vergangenen Herbst, als er zusammen mit den Oberbürgermeistern aus Suhl und Würzburg zu einer Feierstunde „35 Jahre Mauerfall“ in den großen Sitzungssaal des Würzburger Rathauses gekommen war.  Neben den öffentlichen Terminen soll es auch Lesungen in Thüringer Schulen geben.