Provinzgeschichten in der Hauptstadt

Als am Abend des 9. November 1989 die Mauer in Berlin fiel, war an der unterfränkisch-südthüringischen Grenze noch alles ruhig. Erst am nächsten Morgen um 3:40 Uhr kam das erste DDR-Fahrzeug über den menschenleeren Grenzübergang Eußenhausen/Meiningen. Stunden später waren es hunderte, später tausende Fahrzeuge, die sich nach Unterfranken stauten. Diese und andere Geschichten aus dem Buch konnte ich im Februar 2024 aus der deutsch-deutschen Grenzprovinz in Berlin erzählen. Es war ein auch für mich bewegender Abend im großen Saal der Bayerischen Vertretung vor über 200 Menschen. Geschichten, Lesungen, Audios, Bilder und Videos. Aus der laufenden Bundestagssitzung waren die unterfränkischen Abgeordneten Manuela Rottmann und Paul Lehrrieder herübergekommen. Die Hammelburgerin Manuela Rottmann schrieb danach: „Lesung ist untertrieben. Eher bietet Eberhard Schellenberger eine atemberaubende Live Reportage über die deutsche Teilung und Wiedervereinigung aus seinem Erleben und aus der Perspektive von Unterfranken und Thüringen. Mir stockte teilweise der Atem. Auch an die Neugier aufeinander, die zwischen Euphorie und Neugier aufeinander, die zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung herrschte, hat mich der Abend erinnert. Was für ein Privileg ist es, für unsere Generation erlebt zu haben, dass sich feindliche Verhältnisse auflösen können! Was machen wir aus dieser Erfahrung, diesem Geschenk der Geschichte? Der Abend hat mich richtig durchgerüttelt. Danke dafür! Wer die Chance hat, diese Zeitreise zu besuchen: Auf keinen Fall entgehen lassen!“
Vielen Dank für diese Zeilen und der Dank gilt auch an Markus Reder, den Geschäftsführer des Echter-Verlags, der zu diesem besonderen Abend aus Würzburg in die Hauptstadt gekommen war.