Wiedersehen mit Briefschreiber in Milz

Vor 40 Jahren schrieb mir Henri Eppler aus Milz, im ehemaligen DDR-Sperrgebiet direkt an der Grenze zu Unterfranken gelegen, einen Brief rund um die Milzer Kirchweih an den BR nach Würzburg. Die Stasi entdeckte ihn nicht und so konnte ich ihn in der regionalen Mittagssendung vorlesen.

Jetzt habe ich Henri persönlich kennengelernt, er ist Vorsitzender des Heimatvereins Milz und ich nahm gerne die Einladung zu einer Lesung aus „Deckname Antenne“ an.

Vielen Dank Ines und Henri, ich habe mich bei Euch sehr wohl gefühlt. Es war gerade hier eine bewegte Reise in die deutsch-deutsche Geschichte und ich habe bei den emotionalen Tönen rund um Mauerfall und Grenzöffnung so manche Träne gesehen.

Und ich habe erfahren wie viele Menschen ganz eng am Zaun den BR als wichtige Funkbrücke hatten. Sie kannten uns Moderatoren alle.

Henri Eppler hat auch eine Akte unter dem Namen „Aktivist“. Als Amateurfunker war er der Stasi höchst verdächtig. Er sammelte QSL-Karten und bekam 1980 auch eine vom BR. Einige Besucher des Abends berichteten von ihren Stasiakten. Zitat eines Gastes: „Also meine drei IM waren heute Abend nicht da.“